Spiel-Wochenende vom 30. September bis 03. Oktober 2021 – Der kompakte Überblick

Qualifikations-Vokabeln für Fortgeschrittene: Die Jugend absolvierte an diesem Wochenende ihre letzten Relegationsspiele. Qualifikation wofür? Höchste Zeit, um im Aufstiegsdschungel einmal gründlich die Machete zu schwingen und die Kerzen zu entzünden, um für erleuchtendes Licht zu sorgen.

Noch ausgenommen von irgendwelchen Qualirunden, sind die E- und D-Jugendteams, sowie natürlich die Minis und F-Jugend. Hier geht es noch etwas gemäßigter auf BES-Ebene (Bonn-Euskirchen-Sieg) zur Sache. Nur die E1 und D1 der Vereine bewerben sich in der leistungsbezogenen Kreisliga schon um die Kreis-Meisterschaft.

Bei den Jungs gibt es drei Leistungsebenen, die aber von einem viel größeren Bewerberfeld besetzt wird:

  • die Kreisliga BES und die darunter angeordnete Kreisklasse BES
  • Mittelrheinliga (mittleres Niveau, 4 Handballkreise) Gruppe 1, 2 oder 3 (je nach Ergebnissen der Einführungsrunde)
  • Nordrhein (leistungsstarke Teams aus HVM + HVN) hierbei wird (je nach Quali-Ergebnissen) nochmal in die Nordrhein Regionalliga (als stärkste Jugendliga) und in die Nordrhein Oberliga (ambitioniert) unterschieden.

Die Teams der Bonner JSG haben sich wie folgt einsortiert:

Die mA1 spielt in der Nordrhein Regionalliga (hier gibt es noch eine übergeordnete Jugend-Bundesliga). Saisonbeginn nach den Herbstferien. Die mA2 wird nach den Herbstferien in der Mittelrheinliga, Gruppe 2, an den Start gehen.

Die B1 spielt nach makelloser Quali in der Nordrhein Regionalliga (stärkste Liga dieser Altersklasse). Saisonbeginn erst nach den Herbstferien. Die Jungs der B2 haben immerhin den Sprung in die Mittelrheinliga, Gruppe 2, geschafft. Saisonstart ebenso nach den Ferien. Alle übrigen regionalen B-Jugendteams der Bonner, nämlich JSG B3 GTV, B4 PHV und B5 Beuel, tummeln sich in der Kreisliga, deren Saison schon munter und fidel läuft.

Die brettstarke C1 spielt in der Nordrhein Regionalliga (stärkste Liga dieser Altersklasse). Saisonbeginn erst nach den Herbstferien. Die jungen Burschen der C2 schafften ebenfalls unbesiegt den beachtlichen Sprung in die Mittelrheinliga, Gruppe 1, wo sie nach den Herbstferien sicherlich maximal gefordert sein werden. Alle übrigen regionalen C-Jugendteams der Bonner JSG nämlich JSG C3 GTV, C4 PHV und C5 Beuel, sowie C6 HSG tummeln sic auf Kreisebene, wo die Saison schon munter und fidel läuft.

Na, alles klar? Nach kurzer Lernphase werden wir zum Ferienende mit allen Lesern zum Thema „wer spielt wo warum“ ein spannendes Wissensquiz veranstalten. Die Gewinner dürfen sich schon jetzt auf wertvolle und abenteuerliche Auswärtstrips in kreativ selbst gestalteter Anreise nach Kall, Roetgen wie Brötchen oder Korschenbroich mit doppelt gezogenem SCH freuen.

Und damit zum aktuellen Spielwochenende vom 30. September bis zum 03. Oktober 2021 …

BES-KL: HV Erftstadt – JSG C4 PHV 15:34 (3:15)

BES-KL: HSG Siebengebirge II – JSG C5 Beuel 36:15 (18:7)

Oliver Funder hatte aus unterschiedlichen Gründen nur sechs Spieler zur Verfügung. Fair zog die HSG gleich und war trotzdem hoch überlegen. Olli war mit der Leistung seines aufrechten Sixpacks sehr einverstanden.

HVM-OL: ASV Schwarz-Rot Aachen – JSG C2 25:39 (8:19)

Ein völlig zu Recht hoch zufriedener Trainer Tobias Swawoll fasste zusammen: Spitzenspiel an der Neuköllner Straße. Hochmotivierte Bonner Jungs, die ihre Aufgaben wieder sehr gut lösten. Abwehr erneut das Fundament für einen starken Start. 1:7 (6.) und die Mannschaft legte nach Belieben nach. Bis zur Pause schon eine komfortable 11-Tore-Führung. In der zweiten Hälfte erneut ein 4:0-Lauf zu Beginn, sodass spätestens beim 8:23 alle Zweifel beiseitegelegt werden konnten. Beleg für das Bonner Kollektiv? Jeder Spieler konnte sich in die Torschützenliste eintragen. Nach dem 20:38 noch etwas Ergebniskosmetik für die Aachner Jungs, die sich nie aufgegeben haben. Jan erneut durchsetzungsstark, Julien mit viel Übersicht und Jonas Kaiser taut in der zweiten Hälfte auf. Mittelrheinliga 1, here we come!

QR-NRL: 1. FC Köln – JSG C1 21:33 (9:16)

Die JSG-Abwehr mit dem guten Lars im Tor, stand am Anfang sehr sicher. Auch Im Angriff fanden die Bonner immer Lösungen, wenn Bewegung im Spiel war. Leider monierte Trainer Johannes Esser viel zu häufig Aktionen aus dem Stand, was meist ein Fehlwurffestival nach sich zog. Auf Sota und Tobias war allerdings Verlass. Jan Braun, der sich durch gute Leistungen in der C2 mit Spielzeit in der C1 belohnen durfte, war ebenfalls eine positive Entdeckung. Trotzdem sieht Esser bei seinen Jungs noch viel Luft nach oben, aber 7:1 Punkte und Platz 1 in der Quali immerhin noch vor Dormagen, stellen insgesamt einen schönen Achtungserfolg dar..

BES-KL: JSG B5 Beuel – HSG Sieg 16:28 (8:12)

Auch hier leider nur fünf Bonner Feldspieler, die Trainer Olli Funder aber wegen der tapferen und guten Vorstellung namentlich erwähnt wissen wollte. Sein Wille ist mir Befehl, special thanks to: Christian Funder, Noah Köllner, Timo Neyer, Noah Rötten, Gabriel Senger und Bernardas Zaksauskas.

BES-KL: HV Erftstadt – JSG B4 PHV 19:24 (8:16)

HVM-OL: JSG B2 – MTV Köln 1850 25:23 (9:14)

Vermeidbare Niederlage. Nach den ersten fünf Minuten die beste Halbzeit, die die Jungs bisher gespielt haben. Aus einer sehr konsequenten Deckung mit einem bärenstarken Simon dahinter, konnten wir auch im Angriff mit geduldigem, zielgerichtetem Spiel immer wieder punkten. Dabei hat hier besonders die linke Seite mit Leo auf Halb und Jakob auf Außen besonders gut getroffen. Auch Malte konnte im späteren Verlauf von RL immer weder gute Akzente setzen. Alles geleitet von unserem starken Assist-König Johann. In der Pause hat sich dann der bereits in den letzten Partien bemerkte leichte Hochmut eingestellt. Umso überraschter war man dann, als Köln in ihrer stärksten Phase am Anfang der zweiten Halbzeit schnell wieder rankommen und schließlich ausgleichen konnte. Am Ende war es dann der Nervosität geschuldet ein paar kleine Fehler mehr bei uns, die uns den Sieg kosteten. MIttelrheinliga 2 wird es dann jetzt sein. Ich denke für die Jungs ein gutes Pflaster um sich weiter zu entwickeln.

QR-NRL: HSG Siebengebirge – TSV A1 20:25 (9:11)

Gut, dass es tabellarisch um nichts ging. Aber auch in der Jugend möchte man ein Lokalderby ja gerne überzeugend gewinnen. Auch wenn man der Bonner Combo mildernde Umstände zugestehen möchte, immerhin fünf B-Jugendliche standen im dezimierten Kader, so war das Spielniveau am Donnerstagabend (vorgezogenes Spiel) über weite Strecken doch schlicht erschütternd. Größtenteils spulten die JSG-Akteure ihr Pensum ohne Spannung, Sinn und Verstand herunter. So provozierten allein die Bonner Rückraumspieler mit ihren dutzendweisen Fehlwürfen eine sofortige Stabilitätsprüfung der Holzvertäfelung in der Halle am Sonnenhügel durch den TÜV Rheinland. Der Wahnsinn! Erst als nach dem Seitenwechsel Finn Hoffmann im Spiel war und endlich etwas Struktur, Tiefe und Zielstrebigkeit in den Angriffsvortrag brachte, wurde zumindest andeutungsweise ein Leistungsunterschied pro Bonn deutlich. Hoffi brauchte nur gute 10 Minuten, um sich als bester Akteur deutlich vom Rest abzugeben. Bei aller Kritik bleibt aber dennoch festzuhalten, dass sich die A-Jugend der Bonner JSG unter Leitung von Coach Nils Bullerjahn, trotz durchgängiger Verletzungssorgen, letztlich souverän für die Regionalliga qualifizieren konnte. Als Trost dient außerdem die Gewissheit, dass die Jungs deutlich, deutlich besser Zocken können.

Spiel-Wochenende vom 25. und 26. September – Der kompakte Überblick

HVM-OL: JSG C2 – TuS Wesseling 31:22 (15:12)

Mühsamer Anfang, denn der körperlich überlegene Gegner nutzte mit präzisen Kreisanspielen die schläfrige TSV-Deckung aus. Bei einem Teamtimeout versuchte Trainer Tobias Swawoll sein Team wach zu klingeln. Insbesondere Janne hielt seine Farben in dieser Phase in Front und führte geschickt Regie. Eine Überzahlsituation kurz vor der Pause sorgte dann doch für eine schmeichelhafte 3-Tore-Führung zur Halbzeit. Nach der Pause die beste Phase der Bonner.

Jan hinten auf der HM-Position bärenstark und auch vorne avancierte er zum Matchwinner, da er nicht mehr zu halten war. Ein typisches Qualispiel, wo wieder viel gewechselt und ausprobiert wurde. Am Ende etwas zu deutlich, aber trotzdem ist damit ist der Einzug in die Oberliga-Hauptrunde perfekt. Anschließend ertönt der Beueler Hammer in der Halle. Ach, was haben wir das vermisst.

NRL-QR: JSG C1 – HC Weiden 2018 43:21 (20:10)

Herzlichen Glückwunsch zum Regionalligaaufstieg, auch an das zweite Team der JSG. Damit kommt Präse und Ideengeber, Ludger Santen, mit seinen Machern der erhofften Traumausbeute schon verdammt nahe. Einer dieser jungen Macher ist beispielsweise C1-Coach, Johannes Esser, der seine talentierte Truppe mit Akribie und viel Sachverstand formt, ohne dabei die eigene Entwicklung als junger Trainer zu vernachlässigen. Dazu gehört auch so einen Matchball konzentriert und ohne Überheblichkeit zu verwandeln. So war das Spiel gegen den Handballclub nur in der Anfangsphase wirklich ausgeglichen, weil die extrem offensiv ausgelegte Abwehr nicht wie erhofft funktionierte. Die war vor allem dem 1,95 Meter Hünen, Fynn Paulicks, auf Halblinks geschuldet und ausgewählt worden. Zwar konnten die Bonner Jungs so viele einfache Ballgewinne verzeichnen, aber andererseits waren die Lücken für Durchbrüche viel zu groß. Beim 12.9 stellte Esser in einem Teamtimeout seine Defense auf die gewohnte 3:2:1 um. Es folgte ein beeindruckender 8:1-Lauf zur Vorentscheidung. Besonders die Rückraumspieler Adam, Lennart und Paul sprühten in Kooperation vor Spielfreude. Der zweite Durchgang wurde zu eingen Aufstellungsexperimenten genutzt, ohne dass der Spielfluss entscheidend gestört worden wäre. Zum Beleg trugen sich alle Feldspieler in die Torschützenliste ein. Fazit: ein rundherum gelungener Samstagnachmittag für die Bonner -C-Jugendlichen in Beuel-Ost.

BES-KL: JSG B3 GTV – JSG B4 PHV 14:6

HVM-OL: JSG B2 – HSG Siebengebirge 22:19 (10:8)

Coach Peter Brück gab zu Protokoll: Eine solide Leistung mit verdientem Sieg. Abwehr und Keeper standen sehr konzentriert und konnten so einige Bälle gewinnen. Leider wurden die TG`s noch zu selten mit einem Tor belohnt. Im Angriff konnten wir durch den Einläufer von außen die 3:2:-Deckung der Siebengebirgler immer wieder durcheinander bringen und uns so Torchancen erarbeiten. Lediglich die unterirdische Wurfquote (18 Fehlwürfe) sorgte dafür, dass das Spiel am Ende nur mit Dreien gewonnen wurde.

NRL-QR: JSG B1 – TuS Königsdorf 38:15 (21:6)

Fleißig, fleißig diese Bonner. Am Samstag hatte das B1-Team noch gegen die junge Dormagener 06-er Truppe getestet und dabei immerhin klar gewonnen. Am Sonntag dann Auswahltraining für einen Großteil und nachmittags das Spiel gegen Verfolger Königsdorf. Bereits am letzten Wochenende hatte die B1 ihren Regionalligaaufstieg wasserdicht gemacht, doch mit diesem Sieg gegen den ewigen Rivalen aus Frechen, machten die Schützlinge von Trainer Julius Palmen eine Schleife um die Runde. Dabei spielte man in der ersten Halbzeit tatsächlich, wie aus einem Guss, mit ganz wenig Fehlern und einem wohl dosierten Tempo. Bent und Lennart machten da eindrucksvoll auf sich aufmerksam. Nach der Halbzeitpause wandelte sich das Bild eine wenig, als man dem großen Fanblock in Wild West Manier etwas bieten wollte und dabei leider nicht mehr alles nach Wunsch funktionierte. Trotzdem blieb es eine sehenswerte und hoch überlegene Vorstellung der Bonner JSG.

HVM-OL: JSG A2 – HC Weiden 2018 29:36 (14:16)

Einige der B1-Spieler machten eine Doppelschicht und mussten anschließend nochmal in der A-Reserve ran. Logisch das da in der Schlussphase die Körner fehlten. Trotzdem machte die Zweite gegen starke Gäste insgesamt ein gutes Spiel. Allen voran Kevin Fricke, der sich mangels echter Alternativen als talentierter Torhüter zur Verfügung stellte und eindeutig zum „Man of the Match“ avancierte. Höhepunkt der Fricke-Show war ein verwandeltes Kempa-Anspiel von Niklas zum Tor des Monats September.

NRL-QR: JSG A1 – HSG Euskirchen 37:30 (17:13)

Dieses war der dritte JSG-Streich, mit dem dritten Aufstieg einer JSG-Mannschaft in die Regionalliga Nordrhein, nach C1 und B1. Die perfekte Bonner Basis und Ausgangslage für guten und attraktiven Jugendhandball. Für diesen Erfolg braucht es nicht immer Hochglanz-Handball. In so einem Bedarfsfall tut es dann auch mal eine solide Zweckleistung. Euskirchen setzte nämlich konsequent auf eine zweifache Manndeckung, was die Bonner Jungs so noch nie in einem Spiel erlebt hatten. So holperte es über weite Strecken im 4 gegen 4, insbesondere in der ersten Viertelstunde. Aber nach der Akklimatisierung übernahm die JSG und blieb von da auf Siegeskurs, ohne zu glänzen. Leon war ein guter Schlussmann, die Angreifer Felix und Lennart nutzen die Freiräume am erfolgreichsten.

Brettstarker Saisonauftakt der Bonner JSG

Auf Los geht‘s los !

Saisonstart am Mittelrhein in schwierigen Zeiten. Alle hoffen auf eine halbwegs normale Spielzeit und wissen trotzdem nur zu gut, dass das Gebilde fragil bleiben wird. Wir werden geduldig bleiben, Rückschläge in Kauf nehmen und vermutlich auch auf alt vertrautes verzichten müssen. Doch der Handball ist es wert und die Gemeinschaft ist es wert.
Allen ein frohes neues Handballjahr 2021 / 2022 !!!

JSG mC2 – HSG Euskirchen. 31:9 (14:4) (Vorrunde-HVM-OL)

Ein bisschen hatte sich das Ergebnis schon angedeutet, denn schon in den beiden Vorbereitungsspielen siegten die Bonner Jungs recht deutlich. Und auch am Samstagmittag ließ die Mannschaft der JSG früh keinen Zweifel daran, wer am Ende als Sieger vom Platz gehen sollte.

Beide Teams gingen mit dem Handicap in die Partie, das teilweise Jungs bereits die Belastung eines vierstündigen HVM-Trainings am Vormittag in den Knochen hatten. Um eine Überlastung zu vermeiden, verzichtete Coach Tobi Swawoll vorsichtshalber auf die Stammkräfte, Tomko und Mika. Trotzdem übernahm sein Team von Beginn an aus einer stabilen Deckung mit einem starken Torhüter Ben das Kommando. Auch eine frühe Auszeit der Euskirchener, beim Spielstand von 3:0 (4‘), sorge bis zum 7:3 (12.) nur kurzfristig für etwas Linderung bei den aufopferungsvoll kämpfenden Gästen. Bis zur Pause war dann schon eine Vorentscheidung gefallen.

Im zweiten Abschnitt setzen vor allem Levin Steimel und Jan Braun die entscheidenden Akzente und peu-a-peu vergrößerte sich der Vorsprung bis zum 31:9-Endstand.
Nach dem Schlusspfiff meinte der glückliche Trainer Tobi:

„Ein souveräner Sieg, trotz der vorherigen Belastung spricht definitiv für die Leistung der Jungs.“

JSG mC1 – TSV Bayer Dormagen 31:30 (14:9) (Qualifikation zur Regionalliga Nordrhein)

Hoppala, das war ja schon Regionalliga Niveau. Trotz des knappen Resultats, war JSG-Coach Jogi Esser erstaunlich aufgeräumt und diktierte kurz nach Spiel-Ende cool einen druckreifen Kommentar in den Block. Bayer agierte in der ersten Halbzeit etwas defensiver, als erwartet. So führten zunächst viele 1:1-Aktionen der heimischen Sieben zum Erfolg, wobei sich insbesondere Lennart König immer wieder gut in Szene setzen konnte.

JSG mC1 29.08.2021 3

Zudem war auch die Bonner Abwehr flink und meist erfolgreich auf den Beinen und wenn nicht, war da immer noch der super starke Lars Machnacz im Kasten, der tolle Paraden zeigte, so unter anderen auch mit zwei abgewehrten Siebenmetern.

JSG mC1 29.08.2021 2

Nur der Wurfgewalt des Dormagener Halblinken war es zu verdanken, dass der Vorsprung zur Halbzeit nicht deutlicher ausfiel. Nach dem Halbzeit-Tee verteidigte der TSV wesentlich offensiver, ohne jedoch damit die Bonner Führung ernsthaft gefährden zu können. Mitte der zweiten Halbzeit war die Welt in Beuel-Ost beim 22:17 noch in bester Ordnung. Eine doppelte Zeitstrafe der Schiedsrichter gegen die heimische JSG, streute dann aber doch deutlich Sand ins Getriebe und Dormagen kam bedrohlich auf. Doch genau in dieser Phase glänzte Regisseur Paul Britz mit zwei Traumpässen und stellte nicht nur seine Spielübersicht unter Beweis, sondern erzielte „on Top“ auch noch den vorentscheidenden 30. Treffer, der in sportlicher Ironie des Schicksals auch noch mit einem Kuchen der Premium-Marke Britz „belohnt“ wird. Fazit: knapper, aber aufgrund der ständigen Führung vollauf verdienter Heimsieg der Bonner Jungs.

JSG mB2 – HSG Rösrath/Forsbach 29:13 (9:9) (Vorrunde HVM-Oberliga)

Trainer Peter Brück berichtete über eine sehr zerfahrene erste Halbzeit, in der sich sein Team vor allem im Angriff noch zu viel sehr im „klein, klein“ verloren. Dazu kamen einige Fehlwürfe. So stand es auch 60 Sekunden vor der Pause noch 7:9 gegen die JSG. Zwei schnelle Ballgewinne später dann aber endlich der Ausgleich mit dem Schlusspfiff durch einen Dreher von Leo.

In der Pause haben sich die Bonner dann fest vorgenommen, in der Abwehr besonders den Lauf- und Passweg für die Halben zur Mitte zu schließen. Hierdurch gab es dann einige Ballgewinne, vor allem vom bärenstarken Johann auf vorgezogen Mitte. Ermöglicht wurde das auch durch das konsequente Decken von Jakob und Leo auf den Halbpositionen und Ben als Abräumer und Verdichter auf hinten Mitte.

Im Angriff ist der Plan, hauptsächlich den vorgezogenen Rösrather Verteidiger anzugreifen und dadurch Überzahl zu erzeugen über weite Strecken aufgegangen. Das, zusammen mit vielen Tempogegenstößen und ein paar Einläufen, bescherte dann den deutlichen Erfolg.
Coach Peter erwähnte noch ausdrücklich Keeper Simon im Tor, der in der zweiten Halbzeit viele Paraden zeigte, u.a. auch mit zwei gehaltenen Tempogegenstößen und damit seiner Mannschaft sehr geholfen hat.

JSG mB1 – TuS 82 Opladen 33:11 (18:4) (Qualifikation zur Regionalliga Nordrhein)

Sehr überzeugende Leistung der B1 bei ihrem anvisierten Aufstieg in die Regionalliga. Eigentlich hatte man Opladen als ernsthaften Konkurrenten, insbesondere nach ihren sehr guten Leistungen bei der Quali vor zwei Jahren an gleicher Stelle, ganz oben auf dem Zettel. Doch die personelle Zusammensetzung hat sich beim TuS offensichtlich verändert. So drückte die JSG ihre jungen Gegner vom Anwurf weg mit Macht in die Seile und beim 6:0 bzw. 12:2 war Opladen bereits angezählt und die Luft raus aus dem zuvor kribbelig erwarteten Duell. Die Schützlinge der Heimtrainer, Julius Palmen und Franz Krohn, agierten insbesondere in der Deckung in allen Varianten dominierend. Zusätzlich hatte auch das Goalie-Duo mit Moritz (1. Halbzeit) und Timo (2. Halbzeit) einen Sahnetag erwischt. Vorne belohnten die Bonner Jungs ihre gute Abwehrarbeit und schlossen flott und variantenreich ab, wobei sie noch eine ganze Reihe hochkarätiger Chancen liegen ließen. Nach einer Spielpause, die Julius und Franz gewiss sinnvoll füllen werden, geht es in der Quali am 18. September an der berüchtigten Parkstraße in Würselen gegen den HC Weiden weiter.

JSG mA2 – Eschweiler SG 22:28 (10:14) (Vorrunde-HVM-OL)

Malheurchen der JSG, wo man offensichtlich vergessen hatte dem Verband die Klebernutzung zu melden. Somit hatte die SGE mit ihrem Intervenieren den entscheidenden K.O.-Treffer schon vor dem ersten Anwurf gelandet. Den Rest erledigte die körperliche Überlegenheit der Gäste. Dem 0:6-Startkrepierer liefen die Bonner über die volle Distanz vergeblich hinterher.

JSG mA1 – BTB Aachen 33:18 (16:10) (Qualifikation zur Regionalliga Nordrhein)

Gelungener Pflichtspielauftakt der A1-Jugend. Ohne die Leistungsträger Florian (Urlaub), Henri (verletzt), Leo (Urlaub), Sebastian (Urlaub) und auch ohne Trainer Nils Bullerjahn (Urlaub), waren die Bonner Zweifel im Vorfeld doch einigermaßen berechtigt. Vermutlich deshalb übernahm auch JSG-Präse, Ludger Santen, höchstpersönlich das Coaching der A-Junioren, die obendrauf noch auf die Hilfe von vier B-Jugendlichen setzte. Vermutlich gab es die entscheidende Aktion der Mannschaft schon gleich vor dem Spiel in der Heimkabine, als das Team im Kollektiv ihrem Torhüter ein Ständchen zum 18. Geburtstag brachte? Wir wissen es nicht, ist auch egal. Happy Birthday, Islam! Der volljährige Keeper dankte es jedenfalls mit einer tatsächlich sehr reifen Leistung, jenseits der 50 % – ganz stark. Mit diesem Rückhalt gewannen auch seine Vorderleute schnell an Sicherheit und waren ihrem Gegner mit zunehmender Spielzeit immer deutlicher überlegen. Coach Santen lobte insbesondere sein starkes Kreisläufer-Duo mit Leo und Bent. Guter Start in die 6-er-Quali-Runde, der nächste Termin führt das Bonner Team nächsten Samstag 17:00 Uhr an die Berliner Straße in Rheinbach.

Gib mir zwei G !!

„He, Du!“ – „Wer, ich?“ – „Psssst!“ – (leiser) „Wer, ich?“ – „Genaaaaau…“

und weiter

„Möchtest du ein(en) G kaufen?“

Die Älteren werden sich an Levty aus der Sesamstraße sicher noch gut erinnern, der später auch unter dem Decknamen Schlemihl aus seinem langen Trenchcoat heraus seine Buchstaben versuchte, zu verkaufen. Bei der derzeitigen Inzidenzverordnung sind für den Kontaktsport Handball – und nicht nur hier – jedes „G“, nämlich jeder Genesene und noch besser, jeder Geimpfte mindestens so viel Wert, wie einst bei Levty in der Sesame Street. Es ist wichtig für die Gesellschaft allgemein, für jeden Einzelnen persönlich und vermutlich für den Handball sogar essenziell. Ob man das jetzt einen gewissen sozialen Druck nennt oder direkten sportlichen Impfzwang nennen mag, ist mir relativ egal. Fakt ist: 2G hilft ungemein, denn die 12 Spielkarten für Getestete werden in den Sporthallen schnell ausverkauft sein. Wer also in der nächsten Saison den geilsten Mannschaftssport der Welt erleben bzw. ausüben möchte, für den darf es keine Alternative und kein Zögern geben:

Handball pro Pieks – Ärmel hoch zum Impfen und dann Arme hoch zum Block !!!

JSG mC2 am 15.08.2021 1

Wie soll dat nur wigger jonn?

Und schon wieder die leidige Diskussion. Nur noch wenige Tage, dann dürfte Bonn wieder auf die Inzidenzstufe „2“ rutschen. Das bedeutet für den Kontaktsport Handball, dass maximal 12 getestete Personen (unabhängig vom Alter) miteinander trainieren oder spielen können. Bleibt diese Verordnung so bestehen, ist der anvisierte Saisonstart mehr als unrealistisch, unterhalb der D-Jugend sogar unmöglich. Natürlich könnte eine hohe Impfquote (Geimpfte und Genesene können ohne Einschränkung mitwirken), auch für den Handballsport ein Ausweg aus dem Dilemma sein, aber für den Augenblick scheint selbst diese Fluchttür sehr unrealistisch zu sein. Und wer prüft die „inzidenzielle Spielberechtigung“? Die Schiedsrichter? Wohl kaum. Der Heimverein? Besser nicht drüber nachdenken. Natürlich kann man darauf hoffen, dass die Infektionszahlen in Richtung Monatsende (=Saisonstart) wieder auf Stufe „1“ sinken, aber wer bitteschön glaubt denn an den Weihnachtsmann? Sicher einige Kids bei den Minis, die zusammen mit F und E aller Voraussicht nach wieder in die sportliche Röhre schauen werden und quasi in der 3. Saison nacheinander dem Handball komplett entzogen werden. Sicher nicht gut für den Handball – gar nicht gut.

JSG 1 09.08.2021

„Wie soll dat nur wigger jonn?“

… aus der Reihe „Drei Fragen an die Warte“ der TSV – hier unser Jungenwart => Florian Benninghoff-Lühl

Eine so noch nie erlebte Handballpause. Ätzend! Der Hunger nach lokaler sportlicher Aktion ist riesengroß. Sehnsucht! Bald soll es wieder losgehen in den Hallen am Mittelrhein und darüber hinaus. Endlich!

Es gibt viel zu besprechen. Wie hat Handball-Beuel die Auszeit verkraftet? Wie ist es derzeit um die Bonner JSG und die TSV bestellt? Worauf dürfen sich die Fans der Blaugelben freuen?

Wir wollen Antworten liefern und fragen nach – bei den Machern der Bonner JSG und der TSV Bonn rechtsrheinisch …

Jungenwart der Bonner JSG: Florian Benninghoff-Lühl

Name: Florian Benninghoff-Lühl
Alter: 29
Position in der Handballabteilung (seit wann und warum): Jungenwart der TSV Bonn rrh. & Bonner JSG (Spielgemeinschaft aus HSG G-O, GTV, PHV und TSV) seit 2 Jahren mit dem Ziel endlich eine Konstanz in die Qualität und Quantität im Bonner Jungen-Handball zu bringen und vielleicht noch mit dem ein oder anderen Jugendspieler gemeinsam in den Senioren auf dem Feld zu stehen.

1.) Gab es im letzten halben Jahr irgendwelche Aktivitäten oder Besonderes in Deinem Verantwortungsbereich?
Da gab es in der Tat ein paar Dinge! Insbesondere die Bonner JSG hat die Zeit in der langen Spielpause genutzt um die Ausrichtung für die kommende Saison (und darüber hinaus) ganzheitlich vorzubereiten. Wir haben uns dazu entschieden die Bonner JSG auf die C-Jugend zu erweitern. Am Ende kamen die Deadlines zur Meldung dann doch wieder überraschend schnell und es wurde ein Drahtseilakt noch alle Papiere rechtzeitig einzureichen, aber dennoch gehen wir nun in der kommenden Saison mit 6 Teams über Kreisebene an den Start. Gleichzeitig werden wir auf lokaler Ebene flächendeckend im Bonner Raum vertreten sein. Somit sind wir auf einem guten Weg die Ziele der Bonner JSG zu erreichen. Wir sind in der Spitze vertreten und bieten gleichzeitig allen Sportlern ein Angebot auch lokal mit viel Spaß und Elan dem schönsten Hobby der Welt weiter nachzugehen. Keine Selbstverständlichkeit in der aktuellen Zeit!
In meiner Verantwortung lag hier speziell auch die Kaderplanung für die kommende Spielzeit. Keineswegs einfach, da nach der langen Pause zunächst eine Bestandsaufnahme nötig war. Auch die Umstellung auf Sportmember (durch Rudi Aubermann, Peter Bitzer und Bernd Binnenbruck sowie die Vorbereitung durch Eric Bitzer) kam hier gerade zur rechten Zeit. Unter dem Strich glaube ich, dass wir trotz der schwierigen Umstände gut auf die kommende Spielzeit vorbereitet sind!

2.) Wie ist der Stand der Dinge in Deinem Verantwortungsbereich? Wagst Du eine Prognose in die Zukunft?
Ein wenig hat es die vorherige Antwort schon angedeutet. Wir sehen uns keineswegs am Ende unserer Entwicklung der Bonner JSG. Unter den aktuellen Begebenheiten und Einschränkungen der letzten Monate würde ich uns auf einem Guten Weg sehen. Wir kennen die Kader, die uns zur Verfügung stehen. Alle Jungs haben ein Trainings- und zum Teil auch schon Spiel-Angebot bekommen. Die Weichen für eine erfolgreiche Saison sind gestellt.
Konkreten Handlungsbedarf sehe ich zurzeit eigentlich nur bei der Ausrüstung (Trikots, Trainingsanzüge etc.). Aber da ist Alex Schöneseifen bereits in enger Abstimmung mit Eric Bitzer dran! Des Weiteren müssen noch alle Pässe der C- und teilweise B-Jugendlichen umgeschrieben werden. Auch dafür haben wir mit Anja Bitzer genau die richtige mit an Bord! Damit bleibt eigentlich nur noch ein Ausblick in die etwas fernere Zukunft. Da erhoffe ich mir einfach zwei Dinge:
1. Es wäre klasse, wenn wir nach dieser Spielzeit in einen geregelten Quali-Ablauf und eine geordnete „normale“ Saison gehen könnten. Um dies bereits jetzt vorzubereiten werden wir schon nach den Sommerferien anfangen auch die D-Jugendlichen im Bonner Raum in die Arbeit der JSG einzubeziehen, um die Vereinsgrenzen noch mehr aufzuweichen und den Übergang in die JSG noch reibungsloser zu gewährleisten. So erhoffe ich mir, dass wir konstant mit 2 Teams auf HVM/NRL Ebene sowie mind. 4 lokalen C-Jugend Teams (eine pro Stammverein: HSG G-O, PHV, GTV und TSV) an den Start gehen.
2. Diese Basis soll dann auch endlich in der A-Jugend und den lokalen Senioren Teams ankommen. Ich erwarte nicht, dass wir mit 6 A-Jugendmannschaften an den Start gehen. Dennoch ist das Ziel auch in der A-Jugend von NRL bis KL alles anzubieten. Und wenn es nach JSG Vorstand Ludger Santen ginge: wer weiß, vielleicht spielt die Bonner JSG ja irgendwann auch mal Jugend Bundesliga…?!

3.) Worauf dürfen sich die TSV-Fans in der nächsten Saison freuen und worauf freust Du Dich persönlich?
Das ist recht einfach: Auf der einen Seite richtig guten und mitreißenden Handball. Auf der anderen Seite blutige Anfänger, die sich mit hoffentlich viel Freude für den Handball begeistern und alle Teil der Bonner Handball-Familie werden. In jeder Halle in Bonn wird es an den Wochenenden Spiele einer Mannschaft der Bonner JSG geben. Zum Teil auf lokaler Ebene halt auch die Derbies, wo sich Spieler und Trainer aus gemeinsamen Einheiten oder Testspielen bereits bestens kennen. Dennoch wird es an Ehrgeiz und Konkurrenz nicht fehlen…
Ich persönlich freue mich einfach sehr darüber alle Jungs mal wieder spielen zu sehen. Das habe ich schon bei den ersten Testspielen gemerkt. Es ist einfach eine Freude die Entwicklung der Spieler zu beobachten. Und natürlich bin ich eben nicht nur Jungenwart der JSG, sondern eben auch der TSV Bonn. Daher freue ich mich persönlich auch sehr darauf als Spieler und Co-Trainer der 1. Herrenmannschaft früher oder später ein paar Jugendspieler in den Senioren zu empfangen!

Die JSG strafft sich

Wichtige Wochen der Weichenstellung für die Macher der JSG Bonn …

JSG mB2 vs mC1

Gerade noch rechtzeitig vor den Sommerferien konnte man den Eltern der JSG-Neueinsteiger bei einer sehr gut besuchten Videokonferenz die Idee der Jugendspielgemeinschaft vorgestellt werden. Dabei wurde nochmals deutlich unterstrichen, dass bei der großen Bonner Handballkooperation einerseits der Spaß am Sport im Vordergrund steht, aber andererseits vor diesem Hintergrund trotzdem auch Teams für jeden Anspruch gebildet werden. Wer in der Region anspruchsvollen Handball auf vernünftigem Niveau spielen möchte, muss dafür eben nicht unbedingt raus aus Bonn. Dafür bietet die JSG die entsprechenden Rahmenbedingungen. Folgerichtig müssen dann aber zur gegebenen Zeit auch klare personelle Entscheidungen getroffen werden. Dieser Zeitpunkt war nach einigen Wochen des Castings jetzt gekommen. Auch das Trainerteam hatte nochmals die Gelegenheit, sich den Eltern vorzustellen. Moderator Florian Benninghoff-Lühl gab anschließend allen JSG-Spielern das Gefühl, in ihren zugewiesenen Mannschaften eine wichtige Rolle einnehmen zu können und die Türen nach allen Seiten offen bleiben.

Die JSG scheint ihre Hausaufgaben gemacht zu haben. Die Verbände auch? Denn zu Beginn der Sommerferien ist sowohl der Saisonstart in allen Jugendklassen noch unbekannt, wie auch der Modus bzw. auch die Klasseneinteilungen. Worüber wird jetzt noch diskutiert und war dafür nicht im Lockdown genügend Zeit? Gerüchtweise wird sogar über einen Saisonstart erst nach den Herbstferien getuschelt. Ein Horrorszenario? In jedem Fall wird man das Gefühl nicht los, dass man (ähnlich wie im letzten Jahr) wertvolle Zeit, wo man einigermaßen sorgenfrei Hallensport ausüben kann, wieder schlicht verplempert wird. Es kann doch ernsthaft keinen ambitionierten Verein geben, der jetzt in den Sommerferien wieder eine komplette Trainingspause einlegt? Warum also nicht zeitig nach dem Ferienende (zwei Wochen?) mit dem Spielbetrieb starten. Das war übrigens auch in früheren Zeiten oft so und von einer Verletztenserie ist nichts bekannt geworden. Verdammt, es wurde doch jetzt lange genug nicht Handball gespielt! Legt endlich los! Mit dem Zaudern und insbesondere auch mit der leider typischen Nichtkommunikation, bremsen die Verbände auch ein Stück weit die sportliche Euphorie über die wieder gewonnen Freiheiten aus. Schade! Die Bonner JSG wartet jedenfalls (un)geduldig auf die wichtigen Entscheidungen der Verbände

Bonner JSG aktuell – Trügerische Ruhe

JSG-Chef Ludger Santen hat klare Ziele für die Bonner Handballjugend

Während es in allen Bonner Handball Vereinen große Bemühungen gibt, den jungen Nachwuchs unter 15 Jahren zumindest punktuell, in Kleingruppen und unter Einhaltung aller aktuellen Auflagen bei Laune zu halten, sind die älteren Teenager fast ein wenig in Vergessenheit geraten. Seit November heißt es hier knallhart: „Out of Order!“ Damit fehlt auch den zahlreichen JSG-Teams rund anderthalb Jahre regelmäßiger Spielbetrieb. Dabei waren die Bonner Burschen doch so hoffnungsfroh, ambitioniert und gut sortiert in die Spielzeiten 19/20 und 20/21 gegangen, die sie dann aber doch fast tatenlos an sich vorbei ziehen lassen mussten. Wer sich im Mikrokosmos der Handballer auskennt, wird nur zu gut wissen, dass sich da ein eigenes kleines sportliches Drama in der Pandemie abgespielt hat. Natürlich wohlwissend, dass es sich beim Handball „nur“ um eine zweitrangige Freizeitbeschäftigung und „lediglich“ um das Hobby junger Menschen geht – aber, immerhin.

Home-Athletik

Pessimisten könnten jetzt vermuten, die Pandemie hätte auch dem zarten JSG-Pflänzchen den Garaus gemacht und alle Jungs wieder in den Schoß ihrer Stammvereine getrieben. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Expandieren statt Rezession! Im Hintergrund haben die emsigen Handball-Macher der JSG nämlich rechtzeitig und mit Weitsicht die organisatorischen Grundlagen für einen ambitionierten „Return to Play“ der Bonner in die Saison 2021/2022 gelegt. So dürfen die Handballburschen der Bundesstadt bei konstant sinkenden Fallzahlen und gleichzeitig steil ansteigender Impfkurve, tatsächlich bald auch endlich vom intensiven Abtauchen in den Trainingsalltag träumen und ab Spätsommer sicher auch wieder von einem ausgedehnten Vollbad mit Zockerei im Punktspielbetrieb. Mann, wäre das geil! Höchste Zeit also, um mal beim JSG-Vorsitzenden Ludger Santen nachzufragen, wie es denn so aussieht rund um den männlichen Handballnachwuchs in Bonn.

Bonner JSG-Chef: Ludger Santen

Hallo Ludger, was macht überhaupt die JSG?

Ludger:

Wenig, viel zu wenig. Schon bitter, dass wir die letzte Saison nicht genießen konnten. Das wäre sehr guter Handball gewesen.

Und aktuell?

Ludger:

Jetzt planen wir wieder die Rückkehr, diesmal mit noch mehr Regional- und Oberligahandball. In der A- und B-Jugend wollen wir uns wieder für die Regional- und Oberligen qualifizieren und Gleiches gilt auch für die C-Jugend, die zum ersten Mal in die JSG einbezogen wurde.

Jetzt tatsächlich auch die Jungs der C-Jugend?

Ludger:

Stimmt, das ist neu und durchaus ein zweischneidiges Schwert. Persönlich sehe ich die frühe Konzentration der Leistungsträger in der C-Jugend sehr kritisch und stehe damit nicht alleine.

In unserem Fall ist es aber so, dass wir keine funktionierenden Teams auseinanderreißen, sondern zwei Kader aus zwei Teams bilden, die ohnehin schon intensiv zusammenarbeiten. Das war für uns der Anlass, die Vorteile und die Flexibilität der JSG zu nutzen.

Wir haben gesehen, dass wir genügend Spieler haben, die in der Regionalliga und Oberliga gut aufgehoben sind. Außerdem haben viele Spieler den Wunsch in der höchsten Liga zu spielen, deshalb war es vernünftig diesen Schritt zu gehen.

Ist das auch das Konzept für die Zukunft?

Ludger:

Vielleicht. Wir planen da von Saison zu Saison. Unser vorrangiges Ziel ist es, durch gemeinsame Aktivitäten, wie Spielfeste, Fördertraining oder kleine Turniere, die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen zu fördern. Wir wollen damit die sehr erfreuliche Entwicklung des Bonner Jungenhandballs von den Minis bis zur C-Jugend verstetigen. Wenn wir das schaffen, könnten wir im besten Fall sogar mit mehr als zwei Mannschaften aus Bonn auf HVM-Ebene antreten. Das wären dann automatisch wieder Vereinsteams.

Hört sich so an, als wäre die JSG voll auf Kurs?

Ludger:

Wir sind optimistisch, aber natürlich ist die Corona-Zeit nicht spurlos an uns vorüber gegangen. Es gibt schon einige Baustellen. Einige Trainer stehen aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Aber damit müssen wir leben und ich bin davon überzeugt, dass Flo und Alex die Lücken wieder schließen werden. Wichtig ist auch, dass unsere Special Forces wieder dabei sind: Detlev Evers wird wieder einige Torwartgruppen trainieren und Bianca Kowolik steht uns als Sportphysiotherapeutin wieder zur Verfügung.

Wie geht es denn jetzt wieder los?

Ludger:

Die Impfungen zeigen inzwischen erste Wirkung auf die Infektionsraten, so dass wir vielleicht schon im Mai Inzidenzzahlen von weniger als 100 erreichen. Das würde uns die Möglichkeit geben, wie im vergangenen Jahr mit dem Outdoor-Training zu beginnen.

Wir wissen auch, dass uns die Stadt Bonn darin unterstützen wird, schon bald wieder in die Hallen zurückzukehren. Es wäre für uns sogar möglich gewesen, dass wir uns für die Qualifikation der deutschen Meisterschaft in der B-Jugend vorbereiten. Leider musste dieses Turnier vom Verband aber kurzfristig wieder abgesagt werden, weil sich die Coronalage weiter verschärft hatte. Für uns war es aber gut zu wissen, dass wir auf die Unterstützung der Stadt zählen können.

Ein Blick auf die kommende Saison?

Ludger:

Sportlich sind wir aus meiner Sicht gut aufgestellt. Wir hoffen, dass die Spieler nach rund anderthalb Jahren Pause wieder richtig Lust auf Handball haben. Wenn wirklich (fast) alle wieder kommen, werden wir von der A- bis zu C-Jugend viele funktionierende Teams haben.

Von unseren Leistungsteams erwarten wir sogar ein bisschen mehr. Sie sollten in den Regional- und Oberligen durchweg eine gute Rolle spielen.

Ludger, vielen Dank für das kurze Gespräch als Appetizer, bei dem den Handball-Feinschmeckern der Region garantiert das Wasser im Mund zusammen gelaufen sein dürfte. Wir hoffen auf bald mögliche Verkostung!